Sonntag, 13. März 2011

Handy hin oder her

Über den Erreichbarkeitswahn unser Zeit kann man sich sicherlich streiten. Es soll ja Leute geben, die ihr gutes Stück mit auf's stille Örtchen nehemen, um in Ruhe im Internet Informationen sammeln zu können. Permanentes parat  Stehen für 24 Stunden täglich. Unabkömmlichkeit, Erreichbarkeit, Abrufbarkeit auf Knopfdruck. Das Dingens klingelt und man steht unter dem Zwang, Gespräche führen zu müssen oder SMS zu bearbeiten. Und ich habe das bisher auch immer als Zwang empfunden, dass es die Möglichkeit gibt, direkt und ungefragt in mein Leben eingreifen zu dürfen. Sicherlich ist die Sicht etwas engstirnig, aber das darf man auch einmal sein. So ist es für mich nicht unnormal, dass ich das Haus auch einmal ohne Handy verlasse. Wobei das auch nur eingeschränkt zutrifft, denn so langsam hat die Erziehung doch bei mir einige Wirkung hinterlassen. Zumindest habe ich es dabei, wenn ich früh zur Arbeit fahre. Dort kommt es auf den Tisch und wird erst zur Heimfahrt wieder in dieselbige eingepackt. Und zu Hause wird es sofort wieder in der Küche geparkt und nicht mal mit dem Hühnerauge wieder angeschaut. Bis zum nächsten Morgen.... Wenn jemand zwischendrin etwas per Handy von mir wollte - Pech gehabt! Da gibt es Festnetz und Mail. Meist habe ich auch noch das Glück, dass genau dann jemand anruft, wenn ich gerade am Tisch sitze und die Gabel das erste Mal zum Mund führe. Und jedesmal die stille Frage: Gehe ich ran oder gehe ich nicht ran?

Nun ist seit ein paar Tagen die Lage etwas anders. Ich nehme mein Handy momentan fast überall mit hin. Es wandert von einer Hosentasche in die andere, liegt fast überall griffbereit und sogar beim Autofahren nehme ich es aus der Hosentasche, weil ich sonst nicht problemlos dran komme. Und bin froh, wenn es 22 Uhr wird, denn dann wird es höchstwahrscheinlich nicht mehr klingeln. Ich hasse es, ein Sklave dieser Technik sein zu müssen und freue mich auf den Moment, wenn ich es wieder auf dem Küchenschrank parken kann....

Manchmal frage ich mich schon, ob ich langsam altmodisch werde.....

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