Samstag, 4. Februar 2012

Erster Besuch beim Dorffleischer

Dort muss man Zeit mitbringen. Alles geht etwas langsamer: das Aussuchen, das Abschneiden, das Einpacken, das Bezahlen. Und wenn dann so einer Kundin wie mir am Samstagvormittag gegen 11 Uhr einfällt, dass sie mal Apetit auf Rouladen hätte... sucht sie eben mal den Dorffleischer heim.
Jedenfalls waren keine Rouladen in der Auslage zu sehen und zum sehen hatte ich genügend Zeit bei drei Kunden vor mir. Aber Fragen kostet ja nüscht, gelle?

"Hm, da muss ich mal nachgugge! Moment bitte." Damit verschwand die Verkäuferin in den Hinterzimmern und ich wartete geduldig und schaute den anderen beiden Verkäuferinnen zu und inspizierte in aller Ruhe die Preise und Ware. Bei den Kunden war ein ständiges Kommen und gehen in einer gemütlichen Form, die man im modernen Discounter fast nicht mehr kennt. Ein kleiner Schwatz mit den Verkäuferinnen inklusive. Nach ungefähr 5 Minuten ging die Hintertür auf, der Verkäuferinnenkopf schaut kurz durch die Tür und sagt: "Isch bin noch am Suche, nisch das sie denke, isch hätt sie vergesse!" Batz, war die Tür wieder zu.

Und dann! Nach weiteren 5 Minuten kam sie wieder, einen Batzen Fleisch hochhaltend und mich anlächelnd: " Isch hab was gefunne! Habbe Sie auch schon was daheim zum Reinmache? Nur, dass Sie's nich vergesse!"

Ich fand es richtig schön, dass alles langsamer und gemütlicher als anderswo vor sich ging. Hier muss man ebbes Zeit mitbringe....

Und wenn die Rouladen so werden, wie ich mir das vorstelle, gehe ich bestimmt auch mal wieder zum Dorffleischer. Außerdem muss es Gründe dafür geben, dass ich den Laden noch nie ohne Kunden gesehen habe, wenn ich daran vorbei gefahren bin.

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