Dienstag, 5. Februar 2013

Klischee-Rezept

Man nehme:

1 potentiellen Arbeitgeber, der jemanden sucht
1 potentiellen Arbeitnehmer, der gerne eingestellt werden möchte, weil er gerade auf amtliche Kosten lebt

und alles leicht auf kleiner Flamme bei einem Vorstellungsgespräch köcheln lassen.

Eigentlich ist auf den ersten Blick alles perfekt. Es scheint zu passen. Der Suchende hat eine gute Ausbildung, ist noch recht jung und hat trotzdem schon Berufserfahrung. Dass er bei seinen letzten beiden Stellen jeweils nicht die Probezeit überstanden hat, kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal paßt es eben nicht. (Und Werkshalle fegen am Freitag ist nicht jedermanns Sache und seine gleich gar nicht.)

Also packe man noch etwas Gemüse in die Brühe und lade ihn für eine Woche für eine interne Schulung ein, damit er sich umschauen kann und beschaut wird, ob es wirklich paßt.

Nach positivem Hin und Her kommt es zu einem Arbeitsvertragsentwurf, der an den Suchenden versendet wird.

Zwischenzeitlich gibt es noch eine Absprache mit dem Arbeitsamt, dass dieses die Einstellung des Kandidaten fördern würde. Beste Voraussetzungen auch in Krisenzeiten sozusagen.

Anschließend lasse man die Sache ruhen. Immer mit der Ruhe, sprach die Schnecke und stürzte über den Gartenzaun.... Hin und wieder mal ein Kontaktversuch des Arbeitgebers. Nix, Funkstille.

Nach 2 Wochen der erlösende Rückruf:

 Man wisse noch nicht, ob man im April, Mai oder Juni anfangen könne. Man müsse erst im elterlichen Nahrungsmittelversorgungsbetrieb nach einem Umbau aushelfen, weil der Laden sonst nicht laufen würde. Und so nebenbei: das Gehalt wäre ihm auch zu wenig für seine Ausbildung.... 

'Bursch, nimm deine guten Ausbildungszeugnisse und wickel sie in Alufolie ein und reich sie dem nächsten hungrigen Kunden! Und vergiß die Servietten nicht!'

.....

Ein Schelm, wer hier Böses denkt!

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