Verzweiflung

Das Wochenende ist schon wieder herum, die Plätzchen sind sowas von sau-lecker geworden und schmecken permanent nach mehr und ich finde die Fortsetzung meines Buches nicht.
Ich werde wohl doch mal Schads bereden müssen, daß er mir seinen Schleppi zum Katalogisieren der Bücher überläßt. Nach der dritten Umräumaktion weiß ich nun gar nicht mehr, was ich so in einem Haushalt herumstehen habe und welche Bücher wirklich doppelt sind.

Es ist wirklich zum heulen.... *UHUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU*

Ich will den zweiten Band von der Katechistentrilogie lesen!

Ich weiß, daß ich den habe!!! Ich weiß nur nicht wo!

So ein paar neue Schränke haben auch ihr Gutes -

man entrümpelt die alten und findet so ein paar nette Sachen zum Wegwerfen. Und irgendwo fand ich einen alten Kalender und dort hatte ich hineingeschrieben:

"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."

Das erinnert mich daran, daß ich irgendwo noch ein paar Tulpenzwiebeln herumliegen habe, die eigentlich schon im Garten ausgesetzt sein sollten. Ups, da fällt mir ein, daß auch noch der Trompetenbaum und die Passionsblume und der Oleander draußen stehen.....

*hüstel* Aber ich habe dieses Jahr KEINE Sandalen mehr an!

Und noch eine gute Nachricht: die fehlende Schranktür wird in Kalenderwoche 52 fertig sein. Schön. Möglicherweise habe ich mich bis dahin an das offene Regal gewöhnt. Denn schließlich soll ich nicht an den Grasspitzen ziehen. Oder so ähnlich...

Wenn ich zaubern könnte....

... hätte ich heute, unter alten Bäumen und zwischen zerfallenen Klosterruinenmauern stehend, ganz langsam die Arme gehoben und das alte Bauwerk für mich wieder erstehen lassen.

Ja, wenn ich zaubern könnte....

Aber es war auch so ein zauberhafter Tag.

Wo ich gewesen bin?

Auf dem Disibodenberg.

Hm....

... mir ist nach "alle-Viere-hoch-machen" und Bett gehen.

Meine Freundin würde mich heute fragen:

"Hast du dich vom Kulturschock erholt?"

Und die Frage wäre berechtigt. So ein bissl knabbere ich noch an den Erlebnissen und Eindrücken vom letzten Wochenende.

Aber es war auch wunderschön, eine meiner meiner besten Freundinnen nach langer Zeit wieder umärmeln zu können.

"Der Schwede kommt....

... buch mal Hotelzimmer!"

Das ist so ein Satz, da schrillen immer die Alarmglocken. Da heißt es in Lauerstellung liegen und sich auf Änderungswünsche einstellen. Kein Problem, machen wir doch gerne - für sowas bin ich auch angestellt. Also erst mal zwei Wochen abgewartet und dann nachgefragt, ob es beim gewünschten Termin geblieben ist. Erfahrungsgemäß ist es das nicht, aber wir haben gelernt abzuwarten. Manche Dinge muss ich aussitzen und fast auf dem letzten Drücker erledigen. Montag ist es nun soweit: Der Schwede kommt. Also heute im Stammhotel angerufen und reserviert. Für 2 Tage. Kurz Bescheid gesagt, daß alles geklappt hat - "Ach warte mal, da ändert sich was!" Er bleibt einen Tag länger. Joo, bin ich ja gewöhnt sowas. Man lernt auch als Frau gelegentlich dazu. Hm, leider war das nicht alles: Man wisse noch nicht, ob nun ein Tag länger im selben Hotel oder einen Tag zwischendrin ganz woanders und dann zurück.... Ruf mal an im Hotel wegen Storno und Rückgabe und blablabla. Jo gerne, die gute Frau von der Reservierung kennt mich schon... Ganz nett, ganz lieb... Drei Stunden später steht fest - Kundenbesuch mit dem Schweden im Norden - such mal Hotel, erst haben wir da einen Termin und am nächsten Tag müssen wir dort sein- befrag den Routenplaner und such was.... Hotel ist schnell gefunden, Kosten und Speisekarte sind genehmigt, Übernachtung gebucht. Vollzugsmeldung. - Ja, wir bleiben dann aber gleich da bis zum nächsten Tag, ich fahr doch nicht durch die Gegend. - Wie jetzt: Noch eine Nacht? Das haste mir aber vorhin nicht gesagt! - Nee, da wußte ich das noch nicht. - Also fix noch mal die gleiche Buchung für den nächsten Tag, hat Vorteile beim Stornieren, geht separat. Frau lernt schließlich.

Hm und nun bin ich gespannt, wie das wird. Ich weiß zufällig, daß am Donnerstag auf der Stammlinie kein Flieger nach Schweden zurück geht... Aber wir sind ja flexibel, gelle? Den Flug hat meine schwedische Kollegin gebucht und sie weiß normalerweise, was sie macht!!!!

Und die gute Dame vom Stammhotel werde ich morgen Nachmittag anrufen, wenn meine Herren im Flieger nach Italien sitzen und ihr mitteilen, daß unser Schwede doch nur eine Nacht bleibt.

Apropos Italien: Mein Kollesch hätte mir wenigstens gestern sagen können, daß die Agenda für die Italienreise in Englisch hätte sein sollen... Sowas fällt Cheffe immer genau 4 Minuten vor 17 Uhr auf....

Wenn mich einer fragt, ob mir meine Arbeit Spaß macht? Ja, langweilig ist es nie !!!!

Übrigens - gestern wollte ich Hausschuhe kaufen

...aber irgendwie hab ich erst zu Hause gemerkt, daß ich statt dessen ein paar Stiefel und zwei paar Halbschuhe im Beutel hatte.

Mal ein Holzstock -

Das hab ich heut bei Josie gefunden und weil es gerade paßt und ich wieder Bücher die Treppen hoch und runter schleppen lasse:

Ich lese:
beim Essen – das kommt vor, wenn ich alleine bin
beim Baden – Das ist ein absolutes Muss!
am Örtchen – Psssst
beim Laufen – Nie. Einmal vor's Verkehrssschild gelaufen reicht!
beim Friseur – würde ich bei der Kopfwäsche immer lieber einschlafen
im Wartezimmer – Ja, da liegen immer die "Frauenzeitschriften", die ich nie kaufe. Am liebsten gehe ich aber aber zum Hautarzt, der hat immer die aktuelle "Geo" liegen.
in der Werbepause – nein, die brauche ich für andere Wege
im Auto (als Beifahrer) – Eher nicht. Mein Magen mag das nicht.
im Park, Freibad, etc. – Seltener
in der Kassenschlange – den Einkaufszettel
im Bett nach dem Aufwachen – Nein. Aber dafür Abends im Bett.
in der Pause (Kino, Theater, etc.) – Nie
bevor der Hauptfilm im Kino beginnt – Noch nie probiert.
in der U-Bahn, Straßenbahn, im Zug – Ja klaro.
an der Haltestelle / auf dem Bahnhof – Gab es auch schon.
im Restaurant oder Café (wenn man alleine ist) – Hab ich auch schon.
unter der Bettdecke mit Taschenlampe (als Kind) – Grins....
während des Kochens (Kochbuch zählt nicht) – Auch da.
während eines Besuches (wenn der Gastgeber telefoniert, etc.) – Was ist denn das für ein Gastgeber, der stundenlang telefoniert????
während langer Computerprozesse (Scannen, Booten, etc) – Nö, da findet sich anderes.
auf der Arbeit / in der Schule – Lach, des Lesens sollte ich schon mächtig sein.... Allerdings nehme ich keine Bücher mit auf Arbeit!

Nachtrag: Ich lese übrigens öfter beim Fernsehen. Wenn ich das Buch weglege, ist das Fernsehprogramm interessant. Leider wird das immer seltener...

Boooh....

"Hallo und guten Tag Frau Erholungskautsch, sicher haben Sie auch schon die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken oder die Lichterketten vom letzten Jahr aus den Kartons geholt. Das Fest ist nicht mehr fern, so langsam kann man sich auch über Weihnachtsgeschenke Gedanken machen."

So stand es heute in einer Mail, die ich im Postfach hatte.

Ähmmmmmm. Jaaaa. Eine Lichterkette hatte ich gestern im Keller schon in der Hand und heute im Dachgeschoss eine Weihnachtstischdecke. Aber beides ist ganz schnell wieder in den Schränken verschwunden.

Aber jetzt schon Plätzchen backen??????!!!! Habt ihr sie noch alle?????

Herbstdepression

Eigentlich ein Thema, mit dem ich mich noch nicht so intensiv auseinandergesetzt habe. Letztens gab es so ein paar Tage, da herrschte totale Unlust zu den normalen Dingen des Lebens bei mir vor. So Ätsch und Bääh und zu nichts konnte ich mich aufraffen. Alles ging schleppend oder gar nicht. Erst Gespräch mit Freunden und Bekannten ergab, daß es ihnen genauso ging und niemand eine Erklärung dafür hatte. Fazit: Herbstdepression.

Inzwischen scheine ich meinen eigenen Weg heraus gefunden zu haben. Wohl sehr zum Leidwesen von Schads, der sich in seinem Zimmerchen verbarrikadiert. Ich habe wohl Anfälle von Hyperaktivität und Aufräumwut - Keller und Dachgeschoß mußten schon herhalten. Und irgendwie ist eine Art von Entschlußkraft zur Tagesordnung geworden: Manche Dinge kommen jetzt einfach auf den Sperrmüll!!

Achja, ich überlege schon, ob ich mich auf die Wette mit Schads einlasse, daß die frisch angeklebte alte Tapete zum zweiten Mal herunter kommt. Leider fürchte ich, daß ich dabei verlieren würde....

Nun sind sie raus!

Und ich fühl mich momentan gar nicht so wohl. Immerhin war es eine 14-Tage-täglich-24-Stunden-Verbindung. Durchgezogen und verknotet sozusagen. Sie haben mich überall hin begleitet. Und jetzt sind sie so einfach wech... Obwohl sie ja nicht so gerne wollten. Ich mußte denen mit der Lampe ordentlich heimleuchten, weil sie sich nicht fassen lassen wollten. Denen gefiel es wohl bei mir. Aber die Klügeren geben nach. Hm... Oder sie sind der gesammelten Gewalt meiner und einer anderen Person gewichen. Ich hab geleuchtet und sie hat gezogen und gefitzelt. Und nun ist Trennung also perfekt. Auf Nimmerwiedersehen sozusagen. Leider zwickt es jetzt hinten und an der Seite und am Stuhl anlehnen ist auch nicht so toll. Das drückt, obwohl da nichts mehr ist, was da drücken könnte. Und vorsichtig bewegen soll ich mich die nächsten Tage. Kein Sport, keine Dehnungen. Nicht schnell bücken... Merkwürdig das alles nun. Nun muss es eben von alleine halten.

Ich hoffe, meine Haut weiß das und hält sich dran!

Hilfe, ich werd spießig!!!

So scheint mir das mitunter. Heute Nacht war nun Hellowiehn und somit jede Menge kleiner Geister unterwegs. Ein paar von den süßen Dingern standen auch vor meiner Tür und boten mir Saures an, wenn ich nix Süßes rausrücke. Vorsichtshalber war dementsprechend eingekauft und eine Schüssel fertig gemacht worden, damit sie im Falle aller Notfälle bereit stünde. Soweit so gut, alles kein Problem, auch wenn mich nichts, aber auch gar nichts mit diesem Tag verbindet. So viel Toleranz kann ich noch aufbringen. Und irgendwie find ich es für die Kinder ganz süß. Dass allerdings die größeren Kinder die Autos in Klopapier einwickeln und mit Zahncreme beschmieren....

Das finde ich schon nicht mehr so ganz spaßig.

Im Dorf fliegt nun das sonnengelbe Scharmantpapier lustig durch die Gegend.

Wie wäre es mit Drachen steigen lassen?

...

Ja, ich werde wohl doch langsam spießig....